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1. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 182

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
182 Neue Geschichte. man sie des geheimsten Grades würdig erachtete. Die Jesuiten schlichen sich mit beispielloser Frechheit und Beharrlichkeit in alle Länder und an allen Höfen ein, waren über 200 Jahre bei allen politischen Verhandlungen thätig, und im Besitz der Erziehung fast der ganzen katholischen Jugend, der sie sorgfältig den bittersten Haß gegen die Protestanten einpflanzten. Der Grundsatz des unbedingtesten Gehorsams gegen ihre Obern verbot ihnen schlechthin jedes Nachdenken über die Rechtmäßigkeit einer Handlung, die ihnen einmal befohlen war; und ihre Verschmitztheit hatte Spielraum genug, weil sie ungescheut zu dem Grundsatz sich bekannten, daß der Zweck jedes Mittel heilige. Unsäglich viel Unheil hat dieser Orden in allen Ländern angestellt, so daß er später selbst den Haß der ganzen katholischen Welt sich zuzog. Er wurde 1773 vom Papste aufgehoben, jedoch 1814 wieder erneuert, und ist noch das entschiedenste Rüstzeug der katholischen Kirche. 2. Spanien. § 73. Hier hatte der Papst in Philipp Ii., Karls V. Sohn, den treuesten Anhänger. Dieser mächtigste König seiner Zeit besaß außer Spanien auch die Niederlande, Mailand, Neapel, Sicilien, Sardinien und halb Amerika. Dabei fehlte es ihm nicht au talentvollen Staatsmännern und Heerführern; und aus Amerika floß Gold und Silber in Menge herbei. Aber seine 42jährige Regierung (1556 — 98) lieferte nur einen schauerlichen Beweis davon, wie sehr ein einziger Mann im Staude ist, das herrlichste Vaud zu ruiniren. Er hatte eine so finstere Gemüthsart daß man von ihm sagt, er habe nur ein einziges Mal in seinem Leben gelacht. Sein ungemessener Ehrgeiz und Eigensinn machte ihn taub auch gegen die Stimme der Klugheit; er verschwendete aus unnütze Unternehmungen so unermeßliche Summen, daß am Eude sogar Geistliche von Haus zu Haus für ihn Geld einsammeln mußten und'er eine ungeheure Staatsschuld hinterließ. Die Königin von England, Elisabeth, hatte ihm ihre Hand

2. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 189

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Ii Die Zeitrii der Religiouskrlegc. 189 Da wurde denn der teuflische Vorsatz, sämmtliche Hugenotten niederzumachen, angelegt. Nachts 1 Uhr zog man die Mordglocke. Zuerst ward Coligny in seinem Schlafgemach aufgeschreckt und niedergestochen. Dann drangen die bestellten Mörder vou allen Seiten herbei, und das Morden in den Straßen und Häusern begann. Mit unerhörter Raserei fiel man über Männer und Weiber, über Greise und Kinder her; und erstochen, erschossen, zum Feuster hinausgestürzt wurde alles, was Hugenotte hieß. Der König selbst schoß vom Palast aus aus die Flüchtigen. Wer beschreibt die Todesangst der letzteren, die Verhöhnung der Sterbenden, das Mordgeheul der Verfolger, das schauerliche Schauspiel, das der lichte Morgen darbot? Ein Goldarbeiter lief mit nackten blutigen Armen umher, sich rühmend, allein 400 erschlagen zu haben. Das Gemetzel dauerte drei Tage fort und dehnte sich auch auf andere Provinzen ans. Man schätzt die Zahl der Erschlagenen ans 70,000! Der Prinz von Navarra, der Bräutigam, entkam nebst andern dadurch, daß er gezwuugeu zum Katholicismus übergieug. Der Papst aber nannte die Unthat einen „heilsamen Staatsstreich" und ordnete jubeluoe Freudeuseste an! Dennoch wurde die Absicht des Hofs nicht erreicht. Denn die Zahl der ^Hugenotten war noch groß genug, um eine Partei im Staate bilden zu können. Heinrich wurde wieder Protestant, und die blutigen Kämpfe dauerten fort. Darüber starben Karl Ix. (1574) und Heinrich Hi- (1589) hin; und nun hatte Heinrich von Na-uarra als Bourbon das größte Recht zum Throne. Aber unsägliche Schwierigkeiten traten ihm in den Weg. Der Papst hetzte alles wider ihn ans, selbst spanische Truppen rückten iu's Land. Heinrichs Tapferkeit, Schlauheit und Menschenfreundlichkeit siegten ob. Doch nahm er abermals den katholischen Glauben an, was ihm leicht wurde, da er keine tiefen Ueberzeugungen hatte, und 1598 hatte er als Heinrich In. allgemeine Anerkennung gesuu-den. Seme liebenswürdige Persönlichkeit machte ihn bald

3. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 141

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Einzelne Staaten Enropa's. 1^1 Indien über Aegypten^ an sich und häufte unermeßliche Schätze zusammen. Seine Eroberungen in Italien verlor es bald wieder; aber seine Bedeutung zur See und seine Herrschaft über die Küsten und Inseln gegen Osten blieb, bis der Seeweg nach Indien entdeckt war. In Unteritalien wurde Konradins Blut bald furchtbar gerächt. Die Franzosen nämlich verübten grenzenlose Gewaltthätigkeiten und pflanzten überall eine tief wurzelnde Erbitterung. Bei einem Feste nun in Palermo, da die Einwohner schaarenweise unweit der Stadt zu einer Kirche wallfahrteten, beschimpfte ein frecher Franzose eine edle Jungsran. „Nieder mit dem Buben!" schrie der ergrimmte Vater. Er fällt; und unter dem Geläute der Glocken erschallt weithin der Ausruf: „Nieder mit den Franzosen!" Was aus dem Felde war, wurde zu Bodeu gestreckt. Dann eilte das Volk zur Stadt, verschonte kein Alter und Geschlecht; und durch gauz Sicilien verbreiteten sich die schauderhaftesten Mordscenen, bis alle Franzosen, viele Tausende an der Zahl, ausgetilgt waren. Dieß ist die sogenannte sicilische Vesper (1282). Karl von Anjou, als er's erfuhr, kam außer sich vor Schrecke«, biß zornig in seinen Stock und rief aus: „So will ich denn der Nachwelt ein Beispiel geben, worüber alle Rebellen zittern sollen." Er belagerte mit einem furchtbaren Heere Messina. Aber noch zur rechten Zeit kam Peter von Aragon, mit dem längst insgeheim unterhandelt worden war, und wurde zum König von Sicilien gekrönt. Karl mußte weichen und behielt nur uoch Neapel. Er starb, von Gewissensbissen gepeinigt. Als sein Geschlecht 1435 erlosch, zankten sich Frankreich, Lparnen und Sicilien um Neapel. Endlich eroberte der spanische König Ferdinand der Katholische Sicilien 1479, und brachte 1504 auch Neapel durch Hinterlist an sich. So blieben beide Sicilien 200 Jahre fang mit Spanien vereinigt.

4. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 147

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Einzelne Staaten Europa's. 147 platz der Welt wurde; dahin kamen alle Gewürze und Schätze des Ostens. Die Inquisition und übertriebene Ausbreitungslust brachten jedoch auch dieses Land bald von seiner Höhe herab; und bis heute genießt es so wenig Glück als Spanien. 5. England. §. 59. Ganz anders gieng es in England, wo die blutigen Kämpfe zuletzt mit der Freiheit des Volks endeten. Wilhelm der Eroberer (s. 1066) sah es ganz auf Unterdrückung des Landes ab. Er stürzte die alte Verfassung mit ihren Rechten und führte ein Leheussystem ein, bei dem die Vasallen ganz von ihm abhieugeu. Aber schon seilt Sohn, Heinrich !., mußte der Geistlichkeit und deu Vasallen in einem Freiheitsbriefe wichtige Vorrechte abtreten (1101). Mit ihm starb Wilhelms Man-nesstamiil aus; und nach manchen Unruhen kam Heinrich H., Gras vou Anjou, auf deu Thron, dessen" Haus 331 Jahre regierte (1154 — 1485). Heinrich war ein tüchtiger Regent, der sich vom Papst die Insel Irland schenken ließ -und sofort sie eroberte; er fiel aber tief im Kampfe gegen die Geistlichkeit. Thomas Becket nämlich , Erzbischof von Canterbnry, wollte durchaus den König von der Geistlichkeit abhängig wissen; nachdem er einmal neue Unruhen angeregt hatte, entfuhren dem Könige die zornigen Worte: „Ich werde niemals Ruhe haben; habe ich denn nur feige Diener um mich her, da keiner von diesem aufrührerischen Priester mich befreien kann?" Dieß faßten vier Ritter als eine Aufforderung zur Ermordung des Erzbischofs auf, eilten nach Canterbnry und erschlugen ihn vor dem Hochaltäre. Heinrichs Bote, der sie zurückführen sollte, hatte sie nicht mehr getroffen. Alles gerieth in Bestürzung, auch Heinrich wurde tief betrübt. Um dem Bann zu entgehen, mußte er feierlich schwören, daß er unschuldig am Blute des Märtyrers sei, und dabei viele Rechte an die Kirche und den Papst abtreten. Da aber Stürme aus Stürme folgten, nainent-

5. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 111

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iii. Papstthum und Kaiserthum. 111 ausbeuteten. Einmal bestürmten sie Paris mit 30,000 Mann. Sie ruhten nicht, bis ihnen ansehnliche Strecken, besonders die Normandie zu Wohnsitzen überlassen den (911). Hier ließen sie sich taufen; und Frankreich hatte fortan friedliche und fleißige Bewohner an ihnen. Die Normannen setzten sich auch in Rußland und Litauen fest, bevölkerten (815) die ferne Insel Island und entdeckten selbst Nordamerika, doch ohne sich bleibend niederzulassen. Um das I. 1000 wurden sie nach Italien gerufen, die eingedrungenen Griechen und Sarazenen zu vertreiben. Dort wurde sogar ihr Anführer Roger 11. 1130 vorn Papste mit Sicilien und Neapel belehnt und zum „Könige beider Sicilien" gekrönt. Die Züge der Normannen horten endlich auf, da sie in ihrem Vaterlande allmählich zum Christenthum bekehrt oder gezwungen wurden, und mildere Sitten annahmen. Zu Öand waren in jenen Zeiten die Ungarn eine ähnliche Geißel für Deutschland; und all dies, mit dem fürchterlichen Wirrwarr im Innern zusammengenommen, macht es erklärlich, wie die Sage vom Untergang der Welt auf das I. 1000 so allgemeinen Glauben finden konnte. Von besonderer Wichtigkeit wurden die Normannen für England. Hier waren nachdem Einfall der Ange l-sachsen sieben Königreiche entstanden, welche endlich (827) König Egbert vereinigte. Eben jetzt aber kamen die Nordmänner in jährlichen Raubzügen. Sie ließen sich endlich (866) mit Weib und Kind nieder und verwüsteten ganz England. Alfred der Große, König seit 871, flüchtete sich vor ihnen in die Sümpfe von Somerset, wo er kümmerlich in der Hütte eines Hirten sich aufhielt. Da saß er einmal am Herde, in Gedanken an die Rettung Englands versunken. Die Frau des Hirten, die ihn für einen Knecht hielt, hieß ihn ans die Brote am Feuer Acht haben. Er vergaß es und mußte dafür ein fauler Knecht heißen, der wohl Brot essen, aber nicht backen möge. Er rettete endlich doch das Reich, und regierte bis 901 so kräftig und weise, daß die Normannen keine Lau-

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 188

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
188 Neue Geschichte. Medici für sich regieren. Sie aber wurde Anstifterin von zerfleischenden Bürgerkriegen. Sie wollte die Protestanten, die man hier Hugenotten nannte, und die schon Franz I. grausam behandelt hatte, mit Gewalt unterdrücken ; und weil an die Spitze derselben sich Männer vom königlichen Geblnte, wie der König von Navarra, der Anspruch aus die Krone Frankreichs hatte, stellten, so waren es auch politische Interessen, die beide Parteien gegen einander erhitzten. Unter Karl Ix. wurden allein drei grausame Bürgerkriege geführt. Die Hugenotten, von dem tapferen, biederen und einsichtsvollen Admiral von Coligny geleitet, erkämpften sich ^Religionsfreiheit und Sicherheitsplätze; und die katholische Partei wußte nicht mehr anders zu ihrem Ziel zu kommen, als daß sie das grausenhafte Blutbad der Bartholomäusnacht 24. Ang. 1572 anordnete, das deu Namen der Pariser Bluthochzeit führt. Mau schmeichelte nämlich den Häuptern der Hugenotten, namentlich dem Coligny, ans jede mögliche Weise, trug dem jungen Prinzen Heinrich von Navarra die Hand der Schwester des Königs zur Aussöhnung an und lnd alle einflußreichen Hugenotten zur Hochzeitfeier ein.

7. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 273

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Die Revolutionszeit. 273 trieben die Braunschweiger ihren leidenschaftlichen Herzog, und die Hessen und Sachsen erzwangen eine freie Verfassung. — Besonders aber erhoben sich die katholischen Belgier, welche mit den reformirten Holländern zu einem Königreich vereinigt worden waren, und setzten es durch, daß sie einen besondern König, den Koburger Prinzen Leopold, wählen durften. In diesem Belgien haben die Anhänger des Papstes über die Freiheitofreuude, die ihnen zum Siege halfen, immer größere Vortheile errungen. — Auch die Polen standen auf, das verhaßte russische Joch abzuwerfen; sie wurden aber, da die gehoffte Hilfe Frankreichs ansblieb, 1831 hart bestraft. Jedoch der Bürgerkönig, so hieß man Louis Philipp, wurde seines Thrones nicht recht froh, so schlau er sich auf ihm zu behaupten suchte. Er hatte bald mit Aufständen der Royalisten und der Republikaner zu kämpfeu, bald sich vor Mordversuchen politischer Schwärmer in Acht zu nehmen; zweimal (1836 und 40) machte auch der Erbe des Korsen, Louis Napoleou, verwegene Anschläge, mit Hilfe der Bonapartisten in der Armee ihm seine Krone zu rauben. Es gelang zwar dem Könige im Verein mit England, dem er sich am nächsten anschloß, in Spanien und Portugal Regierungen einzusetzen, die ihm freundlich gesinnt waren; und nach langen Kämpfen wurde die Provinz Algier unterworfen, die freilich gegen den Fanatismus der Araber nur durch ein großes Heer sich behaupten ließ. Am Ende aber überlistete er England in der Frage, wie die junge spanische Königin Jsabella und ihre Schwester zu verheiratheu wäreu, indem er da einem seiner Söhne die Anwartschaft auf deu spanischen Thron zu sichern suchte. Wohl drang er damit durch, verlor aber au Ehre; und in Frankreich selbst wurde man allgemach seiner müde. Er hat dem Papst den Gefallen gethan, Inseln der Südsee wie Tahiti, die sich zum Evangelium bekehrt hatten, katholische Priester aufzudräugeu oder sie mit Kriegsschiffen geschmeidig zu machen. Ihm selbst hat das nicht viel geholfen. Im Februar 1848

8. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 143

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Iv. Einzelne Staaten Europas. 14z feit ihn nicht den Werth der Waldenser seines Landes erkennen ließ, welche auszutilgen er sogar die leidige Inquisition einführte, ein Beweis, wie das todte Ceremonial-system seiner Kirche auch die edelste Frömmigkeit zu vergiften vermag. Er starb auf seinem zweiten Kreuzzua uach Tunis (S. 129). Nach den Cavetingern kam ein Nebenzweig, das Haus Balois, auf deu Thron, welches von 1328—1589 13 Könige zählte. Seit Wilhelm dem Eroberer wurde die Normaudie als englisches Lehen angesehen, und das hatte viele Neibuugeu zwischen Euglaud und Frankreich zur Folge. . Jetzt machte England gar Ansprüche auf deu französischen Thron; und der Kampf wurde um so gefährlicher, da schreckliche Parteikriege im Juueru Frankreichs wütheten. Nach dem Tode des wahnsinnigen Königs Karl Vi. (1380 — 1422) gewannen die Engländer eine Provinz nach der andern; und schon war Orleans, der Schlüssel zum südlichen Frankreich nahe daran, sich zu ergeben. Da erschien plötzlich vor Karl Vii., der allen Muth verloren hatte, die Tochter eines Lothringer Laud-inanns, Johanna Darc, mit der Versicherung, daß

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 146

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
146 Mittlere Geschichte. Bedingung freier Religionsübung. Aber, wie man schon vorher alle Juden (gegen 200,000) ans dem Lande vertrieben hatte, so stellte man jetzt auch den Mauren die Wahl, sich taufen zu lassen oder das Land zu räumen. Die Meisten wählten das Letztere. Viele ließen sich zwar taufen, blieben aber im Stillen bei ihrem Glauben. Solche wurden bald mit härtester Strenge behandelt, in finstere Kerker gesperrt und den Folterern übergeben. Limenes, der elf Jahre Großinquisitor war, verurtheilte iu dieser Zeit 52,855 Personen, von denen 3564 verbrannt wurden. Spanien stieg jetzt zu großem Glanz und Ansehen, besonders auch durch die Entdeckung von Amerika (|. § 64); aber Inquisition und Despotie verdüsterten den Charakter des Volks. Zu ähnlichem Glanze kam Portngal. Die ersten Grafen, mit Castilien verbunden, residirten zu Port Cale (woher der Name Portugal); und ein castilischer König schenkte das Land dem Grasen Heinrich von Burgund zu erblichem Besitze (1094). Dessen Nachfolger Alfons I. verschaffte sich vom Papst den Königstitel (1179), mir daß er das Reich zu einem päpstlichen Lehen erklären und Lehenszins versprechen mußte. Manche große Könige folgten; und besonders wird die väterliche und weise Regierung Dionysius des Gerechten (1279 — 1325) gerühmt. Mit dem unehelichen Johann I. begann die sogenannte nnächt burguudische Linie. Er regierte 1383 — 3433 so vortrefflich als Dionys; und in feine Zeit fällt die Thätigkeit seines dritten Sohnes, des Prinzen Heinrich, der Seefahrer genannt, unter dessen Leitung Portugal ausieug, die Westküste Asrika's zu entdecken, mit dem Plane, einen Seeweg nach Indien um Asrika zu siudeu. Johann mußte dem Adel uoch nachgeben ; aber seine Nachfolger machten sich so unabhängig und despotisch wie die spanischen Könige. Zum höchsten Flor kam das Reich unter Emauuel dem Großen (1495 — 1521). Damals flößen aus Indien unermeßliche Reichthümer nach Lissabon, das der erste Handels-

10. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 148

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
148 Mittlere Geschichte. lich Empörungen seiner eigenen Kinder, so entschloß er sich noch zu einer feierlichen Kirchenbuße, weil er doch durch unvorsichtige Worte Anlaß zum Mord gegeben hatte. Barfuß im Büßergewand gieng er znr Kirche, warf sich weinend vor dein Grabe des heil. Thomas, wie Becket jetzt hieß, nieder und betete mit ausgebreiteten Armen. Dann nahten sich Geistliche und Mönche mit Ruthen, und gaben ihm aus deu bloßen Rücken, die Bischöfe 5, die andern je 3 Streiche. Zuletzt mußte er noch Wasser, mit dem Blute des Märtyrers vermischt, trinken (1174). Ihm folgte 1189 Richard Löwenherz, der, um seine Sünden gegen den Vater zu büßeu, einen Kreuzzug unternahm, viele Heldenthaten verrichtete, aber wenig zum Besten seines Staates that. Sein Nachfolger Johann ohne Land kam tu deu Bann; und um frei zu werden, unterwarf er sich gänzlich dem Papste, nahm sein Reich von ihm als päpstliches Lehen an, versprach Tribut zu zahlen und leistete dem Legaten kniefällig Huldigung. Das empörte die Großen Englands; in stürmischem Aufstand wurde von ihnen (1215) der große Freiheitsbrief erzwungen, die Magna Charta, welche bis heute noch die Grundsäule der Freiheit und des Wohlstandes Englands ist. Unter dem gleich schwachen Könige Heinrich 111. entstand das Hans der Gemeinen (1265), indem außer der obereu Geistlichkeit und den Baronen ans jeder Grafschaft 2 Ritter, und aus gewissen Städten und Flecken je 2 Bürger zum Parlament gerufen wurden. Bald durften leine Steuern auferlegt, selbst keine Gesetze mehr gegeben werden, ohne Bewilligung des Unterhauses. Später (1343) wurde das Parlament in das Ober- und Unterhaus getrennt, oder in die Kammer der Barone und Prälaten, und in die der Ritter und Städte-deputirten. Anno 1450 begann der schreckliche 35jährige Thron* krieg zwischen den Häusern Jork und Lancaster, oder zwischen der weißen und rothen Rose, wie man die Häuser nach ihren Abzeichen nannte. Neben einer nner-
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